Lutherstadt Eisleben

Lutherstadt Eisleben
I
Lụtherstadt Eisleben,
 
Kreisstadt des Landkreises Mansfelder Land, Sachsen-Anhalt, 127 m über dem Meeresspiegel, im östlichen Harzvorland, 23 800 Einwohner; Fachschule für Technik und Wirtschaft (1798 als Bergschule gegründet), Luthermuseum im Geburts- und Sterbehaus M. Luthers. Die Stadt, Sitz des ehemaligen Mansfeldkombinats, zu dem außer den heute stillgelegten Kupferhütten und Verarbeitungsbetrieben auch die nach 1990 aufgegebenen Kupferschieferschächte von Sangerhausen und Niederröblingen (Helme) sowie die Metallurgie- und Maschinenbaubetriebe in Hettstedt und an anderen Standorten gehörten, wird heute wirtschaftlich durch Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen sowie durch das Bau-, Lebensmittel- und Bekleidungsgewerbe geprägt; Tourismus zu den Luthergedenkstätten (UNESCO-Weltkulturerbe).
 
 
In der Blütezeit der Stadt im 15. Jahrhundert wurden die drei spätgotischen Hallenkirchen errichtet: Sankt Andreas, u. a. mit spätgotischem Flügelaltar (um 1500) und Tumba des Grafen Hoyer von Mansfeld (1541), Sankt Nikolai (geweiht 1426) sowie Sankt Peter und Paul (1486-1513). Im Übergang von der Spätgotik zur Renaissance wurde die Sankt-Annen-Kirche gebaut (1513-1608). Altstädter Rathaus (1519-30), Neustädter Rathaus (1571-89); Geburtshaus (15. Jahrhundert) und Sterbehaus (um 1500) M. Luthers (beide heute Museum).
 
 
Um 800 als dörfliche Siedlung Islevo (»Sitz des [G]iso«) erstmals erwähnt, 994 war die Entwicklung zum Marktflecken mit Münz- und Zollrecht abgeschlossen. Um 1180 erhielt Eisleben Stadtrecht. Die nach 1511 entstandene »Neustadt« (1514 Stadtrecht) blieb selbstständige Bergarbeiterstadt und wurde erst 1818 mit der Altstadt vereinigt. Eisleben kam im 12. Jahrhundert zum Bistum Halberstadt und erlebte seit dem 13. Jahrhundert, ab wohl 1311 im Besitz der Grafen von Mansfeld, einen Aufschwung durch den Kupferschieferbergbau (nach 1945 wegen Erschöpfung der Lagerstätten eingestellt). Im 17. Jahrhundert beendeten der Dreißigjährige Krieg, Seuchen und Naturkatastrophen die wirtschaftliche Blüte der Stadt; der Bergbau nahm erst im 19. Jahrhundert neuen Aufschwung. 1780 fiel Eisleben an Kursachsen, 1815 an Preußen (Provinz Sachsen). - Eisleben erhielt am18. 2. 1946 den amtlichen Beinamen Lutherstadt.
II
Lụtherstadt Eisleben,
 
Eisleben.

Universal-Lexikon. 2012.

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